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Schritt-für-Schritt-Anleitung: So züchtest du deinen eigenen Sauerteig-Starter – Einfach & Erfolgreich!

  • mgittinger
  • 21. Sept. 2024
  • 5 Min. Lesezeit

Okay, ich weiß – den großen Sauerteig-Hype habe ich echt verpasst. Aber besser spät als nie, oder? Mittlerweile bin ich total im Sauerteig-Fieber! Und wenn du noch nicht auf den Zug aufgesprungen bist, dann wird es höchste Zeit. Seit ich meinen eigenen Sauerteig-Starter habe, bin ich einfach nur begeistert.

Mein Sauerteig Starter heißt übrigens Queen ESMERALDA :)

Warum gibt man dem Starter einen Namen? Ganz einfach: Mein Sauerteig-Starter erinnert mich an ein Tamagotchi ( wer kennt das noch ?). Das musste regelmäßig gefüttert werden, damit er nicht eingeht – und mit einem Namen fühlt man sich gleich viel mehr verpflichtet, sich liebevoll um den Starter zu kümmern. Meine Esmeralda lebt jetzt schon fast zwei Jahre, und ich könnte nicht stolzer sein. Mit jeder Fütterung wird sie stärker, und mittlerweile ist sie nach nur zwei Stunden auf ihrem absoluten Peak. Aber hey, genug von Esmeralda – du willst sicher wissen, wie du deinen eigenen Sauerteig-Starter zum Leben erweckst!


Der Sauerteig-Starter ist die Basis für so viele köstliche Brote, Focaccias, Pizzen und mehr. Er sorgt für diesen unvergleichlichen Geschmack, die perfekte Kruste und die luftige Textur, die wir alle lieben. Und das Beste? Es braucht nur zwei Zutaten: Mehl und Wasser. Klingt einfach? Ist es auch – zumindest am Anfang. Der Rest ist Geduld und ein bisschen Liebe.


Wenn du einmal deinen eigenen Starter gezüchtet hast, wirst du verstehen, warum ich so begeistert bin. Es ist wie ein kleines Projekt, bei dem du jeden Tag Fortschritte siehst. Und das Gefühl, wenn du dann dein erstes Sauerteigbrot aus dem Ofen ziehst? Unbeschreiblich!


Ich kann mich noch gut erinnern, als ich zum ersten Mal vom Sauerteig - Starter oder Anstellgut gehört hab und total verwirrt war :) Woher weiß ich ob der Starter aktiv ist? Diese Flüssigkeit aufm Starter gehört die dahin? Oh gott mein Starter richt wie Nagellackentfernen , ist er schlecht geworden? All diese Fragen kamen bei meinem ersten Versuch auf und damit du sofort loslegen kannst hab ich hier all meine Infos zusammengeschrieben.


So züchtest du deinen eigenen Sauerteig-Starter

Hier kommt also die Schritt-für-Schritt-Anleitung, um deinen eigenen Starter (nicht vergessen ihm auch einen Namen zu geben!) zu züchten.


Alles was du benötigst ist:

Mehl ( Roggen + Weizenmehl)

Wasser

Ein Gefäß /Behälter mit einem Deckel



Tag 1 des Starters:


  • 15 g Roggenmehl

  • 15 ml Wasser (Zimmertemperatur) ggf. etwas mehr falls es der Teig zu trocken ist


Mische das Mehl und das Wasser in einem sauberen Glas oder einer Schüssel. Decke es locker mit einem Deckel ab und lass es an einem warmen Ort (ca. 20–25°C) für 24 Stunden stehen.

Warum nimmt man Roggenmehl ? Ich verwende es gerne da es mehr Nährstoffe enthält um die Hefe zu nähren.


Tag 2: Füttern und Geduld haben


  • 30 g Weizenmehl

  • 30 ml Wasser


Nach 24 Stunden passiert noch nicht wirklich viel eventuell ein paar Bläschen. Jetzt wird er gefüttert! Füge 30 g Weizenmehl und 30 ml Wasser hinzu. Wieder locker abdecken und 24 Stunden ruhen lassen.



Tag 3: Menge erhöhen & Warten


  • 90g Weizenmehl

  • 90ml Wasser


Zu diesem Zeitpunkt sollten leichte Bläschen am Rand sichtbar sein.

Jetzt erhöhen wir die Menge auf 90g Mehl und 90ml Wasser. Den Teig gut durchmischen und wieder 24 Stunden bei Raumtemperatur stehen lassen.


Tag 4: Wiederholen und Warten


  • 90g Weizenmehl

  • 90ml Wasser


Langsam solltest du mehr Bläschen und ein säuerliches Aroma bemerken – das ist das Zeichen, dass dein Starter lebt und arbeitet!

Ab jetzt nehmen wir 90g vom vorhandenen Starter geben ihn in ein neues Glas und fügen 90g Mehl und 90ml Wasser hinzu und lassen ihn 24 Std bei Raumtemperatur stehen.


Tag 5-7: Wiederholen und Geduldig sein


Woher weiß ich ob mein Starter schon wieder bereit für eine Fütterung ist?

Jetzt ist es wichtig den Starter nicht zu überfüttern. Das lässt sich am besten feststellen wenn der Starter oben leicht schaumig ist aber nicht mehr wächst dann ist es Zeit für die nächste Fütterung.

In ein neues Glas 70g vom Starter geben und diese beiden Mengen


  • 70g Weizenmehl

  • 70ml Wasser


hinzufügen. Alles wieder gut vermischen und 24Stunden bei Raumtemperatur stehen lassen.

Der Starter sollte sich verdoppeln oder sogar dreifach über die 24Stunden bevor er dann wieder zurckfällt.( Das ist erkennbar am Glasrand hier sollte man Teigreste sehen die er hochgekletter ist)




Tag 8: Bereit zum Backen.


Mein Starter war an Tag 7 soweit , das er genügen Kraft hatte zum Backen.

Das lässt sich ganz einfach feststellen : Wenn er nach der Fütterung innerhalb von 5 Stunden verdoppelt oder noch weiter wächst.


Den Fütterungsprozess wie am Tag davor durchführen bis eben der Starter soweit ist wie oben beschrieben. Also 70g vom Starter in ein neues Glas und 70g Mehl + 70 ml Wasser hinzufügen und gut vermischen und abdecken. Jetzt heißt es einfach beobachten wie schnell der Starter wächst.

Damit ich das besser sehen kann habe ich ein Gummiband über das Glas gezogen und die Stelle markiert an dem sich der Starter gleich nach der Fütterung befand. So sieht mein Starter nach 4Std. aus , also Doppelt so hoch und somit bereit zum Backen.


Das ist dann der Moment, in dem du loslegen und dein erstes Sauerteigbrot backen kannst. Ich schwöre, es gibt nichts Schöneres, als dieses Gefühl zu erleben!





Wichtige Tipps für deinen Sauerteig-Starter:


  • Name nicht vergessen: Gib deinem Starter einen Namen! Es klingt vielleicht albern, aber es hilft wirklich, eine Verbindung aufzubauen. Du wirst weniger geneigt sein, ihn im Kühlschrank zu "vergessen", wenn er einen Namen hat. Esmeralda ist jetzt ein fester Bestandteil meiner Küche.

  • Temperatur ist wichtig: Wenn es zu kalt ist, wird dein Starter nur langsam wachsen. Halte ihn in einem warmen, aber nicht zu heißen Bereich – zwischen 20 und 25°C ist ideal.

  • Geduld haben: Manchmal dauert es länger, bis der Starter wirklich aktiv wird. Das ist normal! Je nachdem, welches Mehl du verwendest und wie die Temperatur ist, kann der Prozess etwas variieren!



Aufbewahrung & Fütterung: So bleibt dein Sauerteig-Starter aktiv


Wenn dein Sauerteig-Starter nach etwa einer Woche kräftig genug ist, kannst du ihn problemlos im Kühlschrank aufbewahren. Dort hält er sich lange und muss nicht täglich gefüttert werden.


Fütterung im Kühlschrank: Einmal die Woche reicht aus. Du nimmst den Starter aus dem Kühlschrank, lässt ihn bei Zimmertemperatur etwa eine Stunde aufwachen und fütterst ihn dann wie gewohnt ( 70g vom Starter + 70g Mehl + 70 ml Wasser). Danach kann er zurück in den Kühlschrank, bis du ihn wieder brauchst. Wichtig: Solltest du ihn länger nicht verwenden, füttere ihn trotzdem einmal pro Woche, damit er nicht schwächer wird.


Was mache ich mit dem Starter-Überschuss? Wegschmeißen?

Bei jedem Fütterungsprozess bleibt die Hälfte des Starters übrig, aber keine Sorge, den musst du nicht wegwerfen! Hier sind einige Ideen, wie du den "Überschuss" nutzen kannst:

  • Sauerteig-Cracker: Einfach etwas Mehl und Gewürze zu den Resten geben, ausrollen und im Ofen knusprige Cracker backen. Rezept dazu gibt es hier.

  • Pfannkuchen: Sauerteigreste sind eine perfekte Basis für herzhafte oder süße Pfannkuchen.

  • Sauerteig-Waffeln: Der Starter gibt Waffeln eine wunderbare Leichtigkeit und einen leicht säuerlichen Geschmack.


Dein Starter, deine Regeln

Ich bin so stolz auf meine Esmeralda, die mittlerweile fast zwei Jahre alt ist. Sie wird mit jeder Fütterung stärker und aktiver, und ich liebe es, zu sehen, wie sie nach jeder Fütterung wächst und gedeiht. Mit dieser Anleitung kannst auch du deinen eigenen Starter ranzüchten und zu deinem treuen Küchenbegleiter machen. Vergiss nicht: Der Schlüssel zum Erfolg ist, deinem Starter einen Namen zu geben und ihn regelmäßig zu füttern – dann hast du auf lange Sicht einen zuverlässigen und kräftigen Sauerteig-Freund in deiner Küche.


Leg los, züchte deinen eigenen Sauerteig-Starter und genieße bald frisches, selbstgemachtes Sauerteigbrot!

 
 
 

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